"Wir geben hier unsere Leben ab, wie andere ihre Mäntel"

Am 22. August besucht die Hochschulgruppe für Außen- und Sicherheitspolitik die Schlachtfelder von Verdun und erhielt historische Einblicke in den Ersten Weltkrieg.

Teilnehmenden an der Exkursion mit Herrn Hillen, welcher den Tag mit seinem Wissen abrundete und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern spannende und nachdenkliche Einblicke gab.

So oder zumindest so ähnlich haben die Soldaten damals gedacht, als sie für ihr Land in den Krieg gezogen sind und ihre Familien zurückließen. Unvorstellbar für uns in Deutschland in der heutigen Zeit - aber traurige Wahrheit für die Menschen in der Ukraine.   

 

Welche Auswirkungen Krieg haben kann, sehen wir schon lange und seit nun mehr zwei Jahren haben wir Krieg direkt vor unserer Haustür in Europa. Von der Gegenwart in die Vergangenheit. So lautete am 22. August 2024 das Motto von 19 Teilnehmenden an unserer Exkursion nach Verdun, welche in Zusammenarbeit mit dem Jugendoffizier Hauptmann Thomas Delzeit stattfand.   Früh morgens ging es mit dem Bus los nach Frankreich. Bereits während der Fahrt erhielten die Teilnehmenden durch den Tourguide Herrn Hillen erste thematische Einblicke. 

 

Kaum in Verdun angekommen, konnte man die Schwere der Geschichte direkt auf den eigenen Schultern spüren und diese Schwere wurde nicht leichter, als der erste Programmpunkt besichtigt wurde. Im Fort Douaumont wurde den Studentinnen und Studenten verdeutlicht, unter welchen Bedingungen die Menschen damals in dem Fort zusammenleben mussten. Den gefallenen deutschen Soldaten gedachten die Teilnehmenden mit einer Schweigeminute, bevor es im Anschluss an Fort Douaumont weiter zum Memorial ging. In dem Museum und der Gedenkstätte konnten die Studenten die Geschichte bei einem Rundgang noch einmal erleben. Neben geschichtlichen Informationen zum Leben im Krieg in Verdun gab es auch eine Sonderausstellung, welches den vorbereitenden Vortrag vom 20. August 2024 aufgriff.   Die Sonderausstellung setzte sich mit der gegenwärtigen russischen Invasion in der Ukraine auseinander und schilderte das Leid der Menschen und deren Flucht in der gegenwärtigen Zeit. 

 

Im Anschluss an das Memorial ging es weiter durch Fleury. Der Ort, welcher während des Ersten Weltkrieges sechzehn Mal die Seite wechselte, wurde im Zuge der Schlacht von Verdun vollkommen zerstört und dient uns allen heute als Mahnmal. Als Mahnmal, dass sich die Geschichte nicht wiederholen soll. Dieses Mahnmal und die dahinter liegende Nachricht wird nicht von allen Personen auf der Welt gleichermaßen wahrgenommen. 

 

Zum Abschluss dieser eindrucksvollen Exkursion standen die Teilnehmenden vor dem Beinhaus von Douaumont, einem Ort von tiefer Stille und Nachdenklichkeit. Der Anblick der unzähligen Gräber und Gebeine – stumme Zeugen des unsagbaren Leids und der Grausamkeiten des Krieges – hinterließ bei jedem einen bleibenden Eindruck. Hier, inmitten der friedlichen Landschaft, wurde noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer der Vergangenheit zu bewahren und sich für den Frieden in der Gegenwart einzusetzen.  Die Reise nach Verdun war für alle Teilnehmenden mehr als nur eine Auseinandersetzung mit der Geschichte – sie war eine Mahnung, dass die Lehren aus der Vergangenheit nicht vergessen werden dürfen. Während die Geschichte in den Gedenkstätten und auf den Schlachtfeldern greifbar wurde, lenkte die Sonderausstellung über die aktuelle Lage in der Ukraine den Blick zurück in die Gegenwart und erinnerte daran, dass der Kampf um Frieden und Freiheit auch heute noch aktuell ist. Mit einem tiefen Bewusstsein für die Schrecken des Krieges und einer gestärkten Entschlossenheit, diese Fehler nicht zu wiederholen, traten die Teilnehmenden die Heimreise an – im Wissen, dass die Verantwortung für die Zukunft in ihren Händen liegt.